Im Jahr 2021 betrug die Größe des deutschen Wärmepumpen-marktes 950 Millionen USD, und es wird erwartet, dass er von 2022 bis 2030 eine durchschnittliche Wachstumsrate von über 8 % verzeichnen wird. Dieses Wachstum wird hauptsächlich durch die Einführung strenger Standards zur Emissions-reduzierung vorangetrieben. In Deutschland und anderen großen Regionen wächst das Bewusstsein für den erhöhten CO₂-Fußabdruck, der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird und zu Ozonabbau, Treibhausgasemissionen und Umweltverschmutzung durch globale Erwärmung führt. Um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, haben Regierungen weltweit strenge politische Rahmenbedingungen und regulatorische Standards eingeführt.
Deutschland verabschiedete beispielsweise im Jahr 2021 das Bundes-Klimaschutzgesetz, das darauf abzielt, die Emissionen bis 2030 zu kontrollieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Diese Faktoren sind die Haupttreiber für die Einführung von Wärmepumpen als Mittel zur Reduzierung von Emissionen im Heizungsbereich. Der globale Wärmepumpenmarkt wird voraussichtlich bis 2032 die Marke von 165 Milliarden USD überschreiten. Laut Statista nimmt die Anzahl der in Deutschland betriebenen Wärmepumpen jedes Jahr zu und erreichte 2022 rund 1,7 Millionen Einheiten. Im Jahr 2013 gab es in Deutschland etwa 698.000 Wärmepumpen, und bis 2020 war diese Zahl auf 1,29 Millionen Einheiten gestiegen.
Der Elektrifizierungsprozess für Heizsysteme in Deutschland beschleunigt sich, wobei der Absatz von Wärmepumpen im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte gestiegen ist. Laut Daten des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) wuchs der Absatz um 53 % und erreichte 236.000 Einheiten, wodurch Wärmepumpen zur am schnellsten wachsenden Technologie auf dem Markt wurden.
Branchenverbände erklären, dass diese Entwicklung ein „großer Schritt“ in Richtung des Ziels Deutschlands ist, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren. Sie betonen jedoch, dass zur Erreichung dieses Ziels weitere staatliche Unterstützung entlang der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich ist. Der BDH erklärte: „Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass die heimische industrielle Investition und die Kapazitätsentwicklung unterstützt werden.“
Auch der BWP forderte zusätzliche Maßnahmen zur Senkung der Strompreise. Der Sprecher der Lobbygruppe, Paul Waning, sagte: „Der Markt wächst umfassend. Das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, im Jahr 2024 500.000 Einheiten zu verkaufen, ist erreichbar.“
Wie viele Wärmepumpen wurden in Europa verkauft?
Laut der EHPA stiegen die Verkäufe von Wärmepumpen in der Europäischen Union (EU) im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 33,8 %, was die EU zum am schnellsten wachsenden Markt für diese Technologie weltweit machte. Im Jahr 2022 wurden 3 Millionen Einheiten verkauft, was dazu beitrug, das REPowerEU-Ziel bis 2023 zu erreichen.
Sind Wärmepumpen in Deutschland verbreitet?
Aus den oben genannten Daten können wir schließen, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen europäischen Ländern die Verkaufszahlen von Wärmepumpen erheblich gestiegen sind. Ist der Einsatz von Wärmepumpen in Deutschland weit verbreitet? Bislang hat Deutschland 1,2 Millionen Wärmepumpen installiert, wobei die meisten davon in neu gebauten Gebäuden installiert wurden. Allerdings nutzen die Hälfte der 19 Millionen Wohngebäude in Deutschland Erdgas für die Heizung, ein Viertel nutzt Öl. Wärmepumpen arbeiten mit Strom. Wenn dieser Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, ist das Heizsystem praktisch klimaneutral. Aus diesem Grund subventioniert die deutsche Regierung die Installationskosten von Wärmepumpen bis zu 40 %.
Trotz der Subventionen liegen die Kosten für ein einzelnes Wärmepumpensystem für Einfamilienhäuser bei etwa 17.000 € (ca. 18.600 $). Ältere Häuser erfordern oft Renovierungen, wie zum Beispiel die Verbesserung der Isolierung und den Austausch von Türen und Fenstern. Je komplexer die Renovierung, desto höher die Kosten für die Umstellung auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien, die möglicherweise 100.000 € überschreiten. Im Vergleich dazu kostet ein neuer Gasheizkessel etwa 10.000 €.
Viele argumentieren, dass es auf lange Sicht besser ist, in Deutschland ein Gasheizsystem zu installieren, wenn man die reichhaltige Versorgung mit Erdgas im Land und den erwarteten Rückgang der Preise berücksichtigt, da Gas leicht verfügbar und günstiger ist. Niemand weiß jedoch, wie sich die Gaspreise in Zukunft entwickeln werden, und ob Erdgas langfristig tatsächlich günstiger bleibt. Sicher ist, dass, wenn die EU ihre Klimaziele erreichen möchte, der Preis für Kohlendioxidemissionen deutlich steigen muss.
Ab 2024 wird die Nutzung fossiler Brennstoffe zur Heizenergie verboten. Laut dem Thinktank Agora Energiewende ist die Bauwirtschaft für etwa 15 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Diese Situation wird sich nun ändern. Die deutsche Regierung hat das Ziel, die Bauwirtschaft bis 2045 klimaneutral zu machen. Der zentrale Punkt des neuen Gesetzentwurfs ist das Verbot der Installation neuer Öl- und Gasheizsysteme ab 2024: Ab dem nächsten Jahr müssen alle neuen Heizsysteme mindestens zu 65 % aus erneuerbaren Energiequellen bestehen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erklärte nach einer gemeinsamen Erklärung mit den Interessengruppen, dass Deutschland ab 2024 die Einführung von Wärmepumpen schnell vorantreiben will, mit dem Ziel, jährlich 500.000 neue Einheiten zu installieren. „Wir müssen das Tempo beschleunigen“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck nach dem Treffen mit Vertretern der Industrie, des Technologiesektors, der Gewerkschaften und der Verbraucherverbände. „Wenn wir unsere Abhängigkeit von russischen Importen verringern wollen, müssen wir nicht nur die Stromwirtschaft, sondern auch den Heizsektor berücksichtigen.“
Die Industrie bezeichnete diese Pläne als „ambitioniert, aber machbar“ und forderte den richtigen regulatorischen Rahmen. Deutschland steht bereits vor Problemen wie langen Lieferzeiten aufgrund eines Fachkräftemangels, Engpässen bei der Installationskapazität und unzureichender Netzkapazität. Das aktuelle Ziel der Regierung ist es, einen „Wärmepumpen-Upgrade-Plan“ zu entwerfen.
Die Regierung hat beschlossen, dass ab 2024, „wenn möglich“, alle neuen Heizungsinstallationen mindestens 65 % erneuerbare Energien als Brennstoff nutzen müssen. Immer mehr deutsche Haushalte wechseln zu Wärmepumpen, wenn sie ihre Heizsysteme aufrüsten. Laut der Regierung stiegen die Verkäufe von Wärmepumpen in Deutschland 2021 um fast ein Drittel auf etwa 155.000 Einheiten, wodurch die Gesamtzahl der Installationen auf über 1 Million stieg. Ihr Anteil an neuen Heizungsinstallationen liegt jedoch bei weniger als 20 %, während die Mehrheit (70 %) aus Gasheizsystemen besteht.